Ein toller Beitrag eines langjährigen Freundes 
Vielen Dank an Martin Doczyck, besser kann man es nicht zum Ausdruck bringen!

Tja, das wars. Die Saison 2017 ist gelaufen, für mich war das Event in Südfrankreich (Circuit du Var bei Le Luc) mit S.T.E.I.L.-Racing, der Schlusspunkt.
Nun wurde ich gebeten eine kurze Rückschau zu schreiben. Wer mich kennt weiß, dass wenige Worte und ich schlecht auf eine Seite passen. Aber ich will es versuchen.
Ich bin Redakteur der Motorradzeitschrift Circuit, und lerne so viele verschiedene Veranstalter und Strecken kennen. Lassen wir also das für mich „Selbstverständliche“ einfach raus. S.T.E.I.L. hat seine Organisation im Griff, Buchung, Ablauf vor Ort, Qualität der Strecke, Sicherheit….alles Top, sonst wäre ich nicht seit Jahren Stammgast.
Und nun, wie meist zu dieser Zeit im klimatisch günstigen Südfrankreich, auch noch Top Wetter. 3 Tage Racing vom Besten.
Was war und ist für mich also das, worüber sich zu schreiben anbietet? Ich habe einige Zeit überlegt, und jetzt kann ich es auch benennen:
Ich habe mich schlicht gefreut, nicht nur auf das Fahren, sondern auf das Wiedersehen mit mir lieben Menschen.
Ich hatte ein mieses Jahr, es lief nicht rund auf dem Bike, ich schleppte mich wie eine Wanderdüne über die Strecken. Ein, wie Frank Schröder sagen würde, „gebrauchtes“ Jahr.
Wäre es danach gegangen, ich hätte mein Bike auch für den Winter einmotten können. Und dann stand ich im warmen Sonnenschein in Le Luc im kleinen Fahrerlager, und traf all die Menschen wieder, die schon Jahre über meine Events mit S.T.E.I.L. begleiten. Alte und neue Geschichten wurden erzählt, viel gelacht, und gefeiert. Neue Leute fanden sich dazu, die jungen Burschen von letztens waren nun gestandene Racer.
Tagsüber gab es ernsten Rennsport, die versammelten Sieger des RLC-Cup in ihren Klassen aus 2017 waren vor Ort, und zogen noch mal ordentlich am Kabel. Aber, und das war und ist das Besondere, hier findet auch der Nachwuchs seine Chance. Für mich hat sich das Event schon gelohnt, als ich Chefinstruktor Matthias Irmisch mit einem, ich sag mal 10 Jahre alten, Jungen auf seinem (ganz schön fixen) Moped über den Kurs hab fahren sehen.
Der Bursche geht ein paar Tage später in die Schule, und wird mit glänzenden Augen berichten, dass er auf einer Rennstrecke hat fahren können. Das wird diesem Jung keiner mehr nehmen können. Vielleicht ist das der nächste Marquez?
Er wäre nicht der erste, der diese Schule durchlaufen hat. Ich kann mich erinnern, wie mir Chris in Rijeka 2017 begegnete. Das Jahr zuvor noch ein Jungspund mit den ersten Kilometern auf dem Track, nun ein ernsthafter Aufzynder, mit dem ich die Linie diskutiere.
Es ist diese Bandbreite an Menschen und Erlebnissen, welche für mich Rennsport ausmacht. Es menschelt, aber mit ziemlich guter Rundenzeit!
Am zweiten Tag des Events dann noch der große Knall (von dem aber jeder schon wußte.. ..), Günter Narbe, Mastermind von S.T.E.I.L-Racing, gibt den Staffelstab an Ingo Schmitt, seinen Nachfolger, ab.
Ein großer Abend, im der Strecke angrenzenden Restaurant, zu dem die Teilnehmer geladen wurden. Günter erzählte, nicht zuletzt durch Weingeschenke bestochen, und der keine Gnade kennenden Moderation Friedhelm´s motiviert, erstaunliche Geschichten aus über 20 Jahren Veranstaltergeschichte. Was wurde gelacht und gefeiert. „Standing Ovations“ für einen, der unseren Sport über viele Jahre mit Herzblut und Engagement vertreten hat, und weiter vertritt. „Chapeau“ Günter!
Ingo Schmitt, seit Jahren mit im Geschehen, wurde so auch offiziell als Nachfolger eingeführt. Er wird nun, unterstützt durch sein Team und Oliver Schmitt, die Geschicke von S.T.E.I.L.-Racing leiten. Günter Narbe wird weiter dabei sein, und mit seinem unnachahmlichen Charme die Dinge begleiten. Matthias Irmisch fungiert auch zukünftig als Chefinstruktor, und die Zusammenarbeit mit Josef Severin von MotoTeam wird dafür stehen, das der Weg von der Straße auf den Track nahtlos fortbesteht. Ich wünsche Ingo und seinem Team, und schlicht allen Beteiligten, Erfolg und – viel Spaß!
Ich habe 3 tolle Tage verlebt. Danke an Alle dafür, dass mein Racing-Jahr 2017 so schön endete.
Ach so: Das Motorradfahren hat auch Spaß gemacht….

Martin Doczyck

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